Glossar

Name des Begriffes: Akkommodation
Beschreibungen des Begriffes:

Akkommodation

Die Augenlinse hat die Fähigkeit, ihre Brechkraft an unterschiedliche Objektentfernungen anzupassen. Die Scharfeinstellung wechselt zwischen Weit und Fern. Das wird als Akkommodation bezeichnet. Die Gesamtbrechkraft des Auges von rund 59 Dioptrien kann sich dabei um rund 12 Dioptrien auf 71 Dioptrien verändern.
Um unterschiedlich entfernte Gegenstände scharf abzubilden, verändert das Auge seine Brechkraft, indem es die Wölbung der elastischen Linse verändert. Die Linse ist mittels Ziliarfäden am ringförmigen Ziliarmuskel befestigt. Dieser Muskel gehört zu den unwillkürlichen Augenmuskeln, d. h. zu jenen Muskeln, die man nicht willentlich benutzen kann.
Im Zustand der Fernakkommodation ist der Ziliarmuskel entspannt, die elastische Linse wird in einer flachen elliptischen Form gehalten. Der Brechwert ist in diesem Zustand relativ gering, so dass weit entfernte Objekte auf der Netzhaut scharf abgebildet werden können. Im Zustand der Nahakkommodation nimmt die Linse eine stärker gekrümmte Form an, der Ziliarmuskel zieht sich zusammen, die Ziliarfäden sind gelockert - der Brechwert der Linse ist relativ groß, nahe gelegene Objekte werden scharf auf der Netzhaut abgebildet.
Die Sehtätigkeit am Bildschirm ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass es zu lang andauernden, intensiven “Nahblickphasen” kommt. Dabei müssen die Augen eine ständige Scharfeinstellung im Nahbereich leisten. Je näher der Bildschirm am Betrachter aufgestellt ist, umso größer die Anstrengung: Es kostet mehr Kraft, den Muskel anzuspannen und damit die Linse zur Scharfeinstellung zu wölben. Und das führt zu Verspannungen des Ziliarmuskels - er wird zu lange angespannt und kann sich nicht mehr so schnell entspannen, wie beim natürlichen Sehen.
Eine derartige Überbelastung kann auch zu einer vorübergehenden Kurzsichtigkeit führen, die je nach Alter und Allgemeinzustand der Person bis zu einer Stunde andauern kann. Im Alter vermindert sich die Elastizität der Linse, dem Ziliarmuskel fällt es schwerer oder er ist nicht mehr in der Lage, die Linse zu wölben. Als besonders anstrengend wird diese Überforderung im Nahbereich von Altersweitsichtigen empfunden.

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