IVOM (intravitreale operative Medikamenteneingabe)

Die Angiographie und das OCT (optische Kohärenztomographie) haben ergeben, dass bei Ihnen bzw. Ihren Verwandten eine feuchte Makuladegeneration oder eine diabetische Netzhauterkrankung festgestellt worden ist.

Bei diesen Erkrankungen kommt es zu Feuchtigkeit und Blutungen am hinteren Pol des Auges, der Makula, dem Bereich des schärfsten Sehens am Auge. Durch die dabei entstehende Schwellung und/oder Vernarbung kommt es unbehandelt zum Sehverlust.

Heutzutage können wir mit Injektionen, die in den Innenraum des Auges gespritzt werden, das Fortschreiten dieser Erkrankungen verlangsamen und die Sehkraft erhalten oder sogar verbessern.

Im Rahmen der Erstbehandlung erhalten Sie daher drei Injektionstermine im Abstand von vier Wochen in unserer Augenklinik am St. Marien Krankenhaus. Wir versuchen den Aufenthalt für die Injektionen in der Augenklinik so kurz wie möglich zu gestalten.

Die Kontrolltermine danach sind jeweils gegen den 2. und 7. Tag nach der Operation in der Augenarztpraxis. Vier Wochen nach der letzten Spritze wird die OCT-Aufnahme erneut durchgeführt und beurteilt, ob die Netzhaut trocken ist oder sofern sie noch Flüssigkeit aufweist, ob weitergespritzt werden muss.

Patienten sind enttäuscht, wenn sie immer und immer wieder zu den Injektionen kommen müssen. Doch die Tatsache, dass hierdurch eine mögliche Erblindung aufgehalten wird, sollte Mut machen, die Injektionstermine wahrzunehmen und im zeitlichen Ablauf korrekt einzuhalten.  Angehörige sollten deshalb dahingehend positiv auf Ihre erkrankten Verwandten einwirken.

Wissenswertes um die intravitrealen Injektionen (IVOM)

Heutzutage können wir mit Injektionen, die in den Innenraum des Auges gespritzt werden, das Fortschreiten der feuchten Macula Degeneration, der diabetischen Netzhauterkrankung oder der Veränderungen in Folge von Gefäßverschlüssen verlangsamen und die Sehkraft erhalten oder sogar verbessern.

Wir versuchen den Aufenthalt für die Injektion in unserem Augen-Zentrum-Nordwest so kurz wie möglich zu gestalten.

Was sind die Medikamente Avastin, Lucentis, Eylea und Beovu und wie wirken sie?

Die Makula, die sich im hinteren Teil des Auges befindet, ist der Bereich des schärfsten Sehens. Bei der feuchten AMD bilden sich in diesem Bereich neue krankhafte und wenig stabile Blutgefäße. Aus diesen krankhaften Blutgefäßen können Flüssigkeit oder Blut austreten, was zu einer Schwellung und/oder Vernarbungen der Makula führt und dadurch die Sehkraft beeinträchtigt.

Ein wichtiges Signalmolekül, das zur Bildung neuer Blutgefäße beiträgt, ist VEGF, der vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor. Die unterschiedlichen oben aufgeführten Medikamente binden auf unterschiedliche Weise dieses Signalmolekül und hemmen dessen Aktivität. Dadurch wird das Wachstum krankhafter Blutgefäße bei feuchter AMD, der diabetischen Netzhauterkrankung oder der Netzhautschwellung nach Gefäßverschluss reduziert und so das Austreten von Flüssigkeit oder Blut in die Makula verringert. Die Medikamente müssen dazu in den Innenraum, genauer gesagt in den Glaskörper des Augapfels gespritzt werden. Ihr Augenarzt nimmt dieses als intravitreale Injektion (IVOM) bezeichnete Behandlung vor. Diese Medikamente können das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und dadurch ihre Sehkraft erhalten oder sogar verbessern.

Was passiert nach der Behandlung?

Ihr Arzt wird einige Untersuchungen an ihrem behandelten Auge durchführen, beispielsweise den Augeninnendruck messen oder den Zustand ihres Sehnervs untersuchen. Nach der intravitrealen Injektion von den oben aufgeführten Medikamenten können eine oder mehrere der folgenden Nebenwirkungen an Ihrem behandelten Auge auftreten:

  • Ihr Augeninnendruck kann vorübergehend ansteigen. Dies kommt bei vielen Patienten vor, verläuft aber in den meisten Fällen ohne Symptome.
  • Es kann sich eine Entzündung im inneren des Auges entwickeln. Es kann eine schwächere Form einer Entzündung, aber gelegentlich auch eine schwere Form der Entzündung, eine sogenannte Endophthalmitis auftreten.
  • Sie können allergisch auf die Injektion reagieren, Überempfindlichkeit.
  • Ihre Netzhaut kann sich ablösen oder einreißen.

Wann sollten Sie sich unmittelbar nach einer Injektion noch kurzfristiger bei uns melden:

Es ist wichtig, dass diese Nebenwirkungen möglichst schnell erkannt und behandelt werden. Bitte kontaktieren Sie daher umgehend unser Augen-Zentrum-Nordwest, wenn bei Ihnen eines oder mehrere der folgenden Symptome am behandelten Auge auftreten:

  • eine plötzliche Verschlechterung oder Veränderung des Sehvermögens,
  • eine zunehmende Zahl kleiner Partikel, wie fliegende Mücken, schwarze Punkte oder farbige Lichtkränze (sogenannte Halos) in Ihrem Gesichtsfeld,
  • Schmerzen oder
  • zunehmende Beschwerden am behandelten Auge,
  • eine Verschlechterung einer bestehenden Augenrötung,
  • Lichtblitze

Was können Sie selber nach der Behandlung tun?

Nach der Injektion kann Ihr Sehvermögen vorübergehend beeinträchtigt sein. Sie sehen möglicherweise verschwommen. Sie dürfen kein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen, bis diese Beeinträchtigung wieder abgeklungen ist. Beobachten Sie selbst wie sich Ihr Sehvermögen entwickelt. Bemerken Sie Veränderungen Ihres Sehvermögens? Informieren Sie uns unmittelbar, wenn Sie Veränderungen feststellen. Sie haben von uns nach der Behandlung eine Information mit einer Telefonnummer erhalten, unter der Sie uns Tag und Nacht erreichen.

Es ist wichtig, dass Sie die vorgesehenen Behandlungstermine einhalten, auch wenn Ihr Sehvermögen zunächst nicht stabil bleibt oder sich nicht sofort verbessert. Eine Verbesserung tritt manchmal auch erst zu einem späteren Zeitpunkt der Therapie ein. Durch die nachfolgenden Untersuchungen mit dem OCT (=optische Kohärenztomographie) erkennt der Augenarzt, ob die Netzhaut trocken ist, oder sofern sie noch Flüssigkeit aufweist, ob weiter gespritzt werden muss.