Immer wieder wird in Zeitungsbeilagen die ‚Best Macula Spezialbrille‘ beworben. Es folgt dazu ein sachlicher Hinweis:
Bei Menschen mit der Erkrankung Makula-Degeneration ist der Bereich des schärfsten Sehens auf der Netzhaut des Auges zerstört. Der Betroffene sieht in der Mitte des Blickfeldes einen dunklen unscharfen Bereich, genau dort, wohin sich das Auge richtet. Die Betroffenen lernen daher, mit noch „gesunder Netzhautstelle“ zu sehen, suchen sich also selbst die geeignetste Stelle der Netzhaut für ihre nicht mehr „zentrales Sehen“. Dies ist zwar mühsam, denn sie müssen bewusst „vorbeisehen“, aber die Erkrankten lernen es.
Von Prismen, zur Verlagerung des Bildes auf eine noch intakte Netzhautstelle, kann kein positiver Effekt erwartet werden, denn diese Bildverschiebung durch Prismen wird immer durch eine Ausgleichs-Einstellung der Augen ausgeglichen, d.h. die Augen stellen sich wieder auf die ursprüngliche Stelle der Netzhaut ein.
„Wellenfront-optimierte“ Gläser erlauben bei der Makula-Degeneration aufgrund des Krankheitsbildes ebenfalls keine Besserung.
Wissenschaftlich erwiesen ist, dass optische Korrekturen bei Makulaerkrankungen in Brillengläsern weder mit Prismen zur Bildverlagerung noch mit Wellenfrontoptimierung und auch nicht mit deren Kombination sinnvoll sind. Die Bielschowsky-Gesellschaft (www.bielschowsky.de) hat unter „Aktuelles“ in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Augenärzte (BVA), der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und der Retinologischen Gesellschaft eine eindeutige Stellungnahme dazu abgeben, die wir als weiterführende Information gerne empfehlen.
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