
Glossar
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- H
- Heidelberg Retina Tomographen (HRT)
Ein bedeutender Fortschritt bei der Früherkennung und der Verlaufsbeobachtung des Grünen Stars (Glaukom) ist das Vermessen der Sehnerven mit dem Heidelberg Retina Tomographen (HRT). Dabei wird mit Hilfe einer Laserscanner-Vermessung des Sehnervenkopfes (Sehnerv-Papille) die genaue Konfiguration des Sehnervenkopfes als dreidimensionales Bild erfasst. Das ermöglicht die genaue Vermessung der zentralen Sehnervaushöhlung und die Breite des vitalen Sehnerv-Randaumes.
Die Laser-Scanning-Tomographie gehört zu der Gruppe der bildgebenden Verfahren. Der Heidelberg Retina-Tomograph (HRT) ist einer der derzeit gebräuchlichsten Laser-Scanning-Tomographen. Er wird auch als Laser-Scanner-Ophthalmoskop bezeichnet. Der Bereich der Papille und die umgebende Netzhaut werden mit einem Laser abgetastet und bei starker Vergrößerung schichtweise aufgenommen. Diese Vorgehensweise ist besonders schonend. Der Patient legt seinen Kopf auf eine Kinnstütze und fixiert einen vorgegebenen Punkt, während das untersuchende Ärzteteam der Augenärzte Gemeinschaftspraxis Ahaus das Verfahren anwendet.
Ein Computer berechnet aus der Intensität des reflektierten Lichtes ein räumliches Profil des Gewebes. Die erstellten Bilder zeichnen sich besonders durch eine hohe Tiefenschärfe und Kontrastreichtum aus, außerdem haben Medientrübungen (z. B. Trübung des Glaskörpers des Auges) nur geringe Effekte auf die Qualität. Die ermittelten Daten können mit Datensätzen gesunder Patienten verglichen werden oder der Verlaufskontrolle einer Erkrankung wie dem Glaukom (Grüner Star) dienen. - Herpes
Herpesviren sind eine Gruppe von Viren, die eine Reihe von Infektionskrankheiten mit Befall von Haut, Schleimhäuten, des Nervensystems und gelegentlich auch von inneren Organen auslösen. Es wird zwischen zwei Typen von Herpes unterschieden, Typ 1 und Typ 2.
Der Herpesvirus vom Typ 1 ist der Herpes Simplex Virus. Zu diesem Typ 1 gehört auch der Augenherpes, der die Hornhaut des Auges befällt. Das Virus wird im Gegensatz zum Typ 2 nicht durch Körperkontakt übertragen und infiziert somit auch nicht das gesunde Auge oder einen anderen Menschen. Das Herpes Simplex Virus vom Typ 1 befällt den Menschen meist im frühen Kindesalter, ohne dass größere Symptome auftreten - es können sich lediglich Bläschen im Mundbereich bilden. Das Virus nistet sich in den Schaltstationen des Nervensystems ein und verbleibt dort jahrelang. Es wird gechätzt, dass rund 90 Prozent der Menschen dieses Virus in sich tragen. Gewisse äußere Reize (z. B. UV-Strahlung oder Sonnenlicht) gepaart mit der Schwächung des Immunsystems können das Virus aktivieren. Nun beginnt sich das Virus zu vermehren und befällt über die Nervenbahnen die zugehörigen Haut- oder Schleimhautareale.
Das Augenherpesvirus kann unterschiedliche Bereich befallen:- Die Lidhaut wird befallen, dass äußert sich durch Bildung von Bläschen analog dem Lippenherpes.
- Entzündung der Bindehaut ist selten und heilt meist spontan wieder ab.
- Der Hornhautbefall ist der weitaus häufigste Ort der Erkrankung des Auges.
- Der Befall der Aderhaut, die für die Ernährung der Netzhaut wichtig ist, kommt selten vor, hat aber wegen der Gefahr der Erblindung die schwerwiegendsten Konsequenzen.
Das Herpesvirus befällt in der Regel nur ein Auge, trotzdem kann eine Erkrankung des Partnerauges nicht ausgeschlossen werden.
Jeder Befall eines Auges mit dem Herpesvirus kann anders verlaufen. Die Infektion der Oberflächenschicht heilt beim ersten Schub mit Hilfe einer rechtzeitigen und konsequenten Therapie rasch ab. Dabei wird das Virus nicht vernichtet, sondern ist weiterhin im zugehörigen Nervengewebe vorhanden. Ein späterer äußerer oder innerer Reiz führt zum Rückfall. Meist bleiben eine feine Narbe und eine verringerte Empfindlichkeit der Hornhaut zurück.
Bei späteren Entzündungsschüben sind immer die tieferen Hornhautschichten mitbetroffen. Die Narben werden ausgedehnter und dichter, Gefäße sprießen in die Hornhaut ein und die Heilung dauert immer länger. Das Sehvermögen kann durch die Narbenbildung abnehmen. In schweren Fällen kann ein Geschwür ein Loch in der Hornhaut verursachen - das Auge ist in Gefahr. Chronisch wiederkehrende Entzündungsschübe können mit der Zeit auch zur Entwicklung eines Grauen (Katarakt) oder Grünen (Glaukom) Stars führen. Sie bedingen auch eine dauernde augenärztliche Überwachung und Behandlung durch da Ärzteteam der Augenärtze Gemeinschaftspraxis Ahaus. - Hess-Schirm
Die Untersuchung des beidäugigen Sehens oder des Binokularsehens wird in die Untersuchung der Motorik und in die Untersuchung der Sensorik gegliedert. Während Stellungsfehler (Schielwinkel) und Bewegungsfehler (Störungen des Bewegungsablaufs, Einschränkungen des Blickfeldes) bei der Untersuchung der Motorik erkannt und vermessen werden sollen, steht bei der Untersuchung der Sensorik die Verschmelzung der Bildeindrücke beider Augen (Fusion) sowie das räumliche Sehen (Stereosehen) im Fokus. Diese Untersuchungen werden mit Hilfe des Hess-Schirmes durchgeführt. Am Hess-Schirm wird die Funktion der äußeren Augenmuskeln überprüft. Dabei sitzt man etwa fünfzig Zentimeter von dem weißen Schirm entfernt und trägt eine spezielle Rot-Grün-Brille. Das rote Glas befindet sich vor dem rechten Auge und das Grüne vor dem linken Auge. Auf dem Schirm ist ein Viereck aufgezeichnet, auf dem rote Punkte aufleuchten. Dies muss dann mit einem kleinen grünen Licht, ähnlich einer Taschenlampe, markiert werden.
Der Hess-Schirm des Unternehmens Meditron ist eine 95 Zentimeter breite und 95 Zentimeter hohe Metallplatte, auf der die Hess-Koordinaten mittels Siebdruckverfahren aufgebracht sind. Die Hess-Koordinaten sind für einen Untersuchungsabstand von 50 Zentimeter berechnet. Sie leiten sich mathematisch ab: Das Auge des Beobachters befindet sich in der Mitte einer (gedachten) Kugel und sieht senkrecht auf den Schirm, der im Abstand r = 0,5 Meter (= Kugelradius) platziert ist. Die Koordinaten sind Hyperbeln, die durch Projektion zweier Kreisscharen (den Breitenkreisen der Kugel) entstehen.
Bei der Untersuchung von Bewegungsstörungen der Augen oder bei der Schieldiagnostik werden Fehlstellungen der Augen gemessen. Solche Fehlstellungen können verursacht sein durch Über- oder Unterfunktion eines oder mehrerer der sechs Augenmuskeln oder durch eine Störung eines oder mehrerer der drei Nerven, die die Muskelfunktionen steuern. Um Augenmuskelstörungen zu erfassen, führt man Schielwinkelmessungen inunterschiedlichen Blickrichtungen durch.
Die Augenmuskelfunktionen lassen sich auch überprüfen mittels der sogenannten Koordimetrie. Hierbei werden Schielwinkel veranschaulicht, indem die Abweichungen der Blickrichtungen beider Augen von den Hauptblickrichtungen in einem Diagramm graphisch dargestellt werden. Geprüft wird mit sogenannten "Tangententafeln". Deren horizontal und vertikal gekrümmte Linien entstehen durch Projektion von Oberflächenkoordinaten einer Kugel auf eine im Abstand des Kugelradius befindliche Fläche. Der Kopf des Probanden befindet sich im Zentrum der Kugel und steht frontoparallel zur Projektionsfläche. Die sogenannten "Tangententafeln" sind immer nur für eine bestimmte Entfernung berechnet. Durch das Zentrum des Schirms und durch die Schnittpunkte bestimmter horizontaler und vertikaler Linien ergeben sich Fixationspunkte für verschiedene Blickrichtungen. Die Bildtrennung kann auf unterschiedliche Art erfolgen. Am gebräuchlichsten ist die Bildtrennung durch komplementärfarbige Fixationsobjekte und komplementärfarbige Filtergläser. - Heterophorie
Die Heterophorie wird als latentes oder verborgenes Schielen bezeichnet. Früher war die Bezeichnung "Weitwinkelfehlsichtigkeit" gebräuchlich. Die Augen weichen gelegentlich von der Normalstellung (= Parallelstand) ab. Eine Störung des Augenmuskelgleichgewichts beider Augen, die durch die "Fusionsfähigkeit" des Gehirns ausgeglichen wird, liegt hierbei vor. Diese Fusionsfähigkeit bedeutet, dass das Gehirn in der Lage ist, die Seheindrücke beider Augen zu einem Bild (Sinneseindruck) zu verschmelzen. Toleriert wird dabei ein geringes Abweichen der Einzelbilder und bereitet keine Beschwerden. Die Heterophorie tritt bei ungefähr 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung auf, jedoch nur bei circa 10 Prozent der Betroffenen kommt es zu Beschwerden.
Sichtbar werden kann die Heterophorie erst bei Ermüdung, allgemeinen Erkrankungen, unter Alkoholeinfluss oder bei Stress und psychischen Belastungen. Dann wird das Schielensichtbar und so genannte asthenoptische Beschwerden machen sich bemerkbar. Das sind beispielsweise: Kopfschmerzen, Probleme beim Fixieren, Lidrandentzündung, das Sehen von Doppelbildern, rasche Ermüdung beim Lesen, Empfindlichkeit gegen Blendung und Augenbrennen.
Es wird zwischen latentemAuswärts- oder Einwärtsschielen unterschieden. Ebenso ist eine latente Abweichung nach oben oder unten möglich, sowie eine Verrollung um die Sagittalachse. Die Untersuchung besteht aus verschiedenen Seh- und orthoptischen Tests. Dazu gehört eine Unterbrechung des Binokularsehens (beidäugiges Sehen) mittels Abdecktests oder Farbfilter. Mit orthopädischenÜbungen kann die Heterophoriebehandelt werden. Sollten sie nicht helfen, können Brillen mit Prismengläsern verordnet werden. Als letzte Möglichkeit bleibt die operative Veränderung der Muskellänge eines Richtungsmuskels. - Hinterabschnitt
Hinterabschnitt ist der Augenabschnitt, der von der Linse bis zur Netzhaut reicht.
- Hornhaut
Für scharfes Sehen ist eine klare und benetzte Hornhaut (Cornea) eine Notwendigkeit. Sie ist das "Fenster" des Augapfels, durch das man die farbige Iris (Regenbogenhaut) und die schwarze Pupille sieht. Mit einer Brechkraft von 43 Dioptrien, übernimmt sie den Hauptanteil der Lichtbrechung zur Bildfokussierung. Für die Brechkraft von 43 Dioptrien sorgt das hinter der Hornhaut (Cornea) befindliche Kammerwasser.
Die Hornhaut hat drei Hauptaufgaben:- Durchsichtigkeit, um den Lichtstrahlen ungehinderten Eingang in das Auge und zur Netzhaut zu gewährleisten, damit man sehen kann.
- Wölbung, damit sie die notwendige Brechkraft erhält, um (zusammen mit der Augenlinse) das Bild der Außenwelt scharf auf unserer Netzhaut abzubilden.
- Festigkeit, weil sie durchgehender Bestandteil der äußeren schützenden und formgebenden Hülle des Augapfels ist (der übrige, weiße und undurchsichtige Anteil heißt Lederhaut).
Die Hornhaut ist aus fünf Schichten aufgebaut, von denen jede ihre spezifische Aufgabe hat. Der Tränenfilm macht die Hornhautoberfläche spiegelglatt, wie es für die Erzeugung eines scharfen Bildes unerlässlich ist. Er wirkt auch als Gleitfilm und schützt die Hornhaut vor Austrocknung. Das Epithel ist die äußerste Schutzzellschicht der Hornhaut. Vergleichbar ist sie mit der obersten Hautschichten: Sie erneuert sich ständig und heilt bei Verletzung normalerweise auch rasch wieder zu. Eine geschlossene Hornhautoberfläche ist für die Gesundheit der Hornhaut unerlässlich.
Die Innenseite der Hornhaut ist von nur einer einzigen Zellage, dem Endothel, bedeckt. Für die perfekte Durchsichtigkeit pumpen diese Zellen überschüssiges Wasser wieder heraus und halten die gesamte Hornhaut damit immer genau auf dem Wassergehalt, der richtig ist. Damit dies gelingt, darf nie die kleinste Lücke in dieser Zellschicht entstehen. Diese Zellen können sich aber nicht vermehren. Gehen Endothelzellen verloren so müssen die übrigen Zellen sich vergrößern und die Lücke decken. Die in der Mitte der Hornhaut liegenden Schichten sind durch eine äußerst komplizierte Feinstruktur durchsichtig, obwohl sie aus Körpergewebe bestehen. Jede Schädigung in diesem Bereich stört diese Feinstruktur und führt zu Trübungen und zum Verlust der Durchsichtigkeit. - Hornhauterkrankungen
Die Hornhaut ist die äußerste Gewebeschicht des Auges, durch die hindurch wir sehen und die damit sozusagen das Fenster zur Welt darstellt. Sie ist in verschiedene, transparente Schichten unterteilt. Von innen nach außen dichtet zunächst eine einschichtige, sehr empfindliche und nicht regenerationsfähige Zellschicht, das Endothel, das Hornhautgewebe ab. Nach außen folgt als dickste Schicht das Hornhautstroma, welches der Hornhaut Halt und Form gibt. Die oberflächlichste Schicht stellt das Epithel dar, welches von Nerven durchsetzt ist und sehr regenerationsfähig ist.
Eine in allen Schichten klare und regelrecht geformte Hornhaut ist für ein gutes Sehvermögen unverzichtbar. Kommt es im Laufe des Lebens zu degenerativen Veränderungen der Hornhautbiegung (z.B. Keratokonus) oder der Hornhauttransparenz (z. B. granuläre, gittrige, makuläre oder Fuchssche Hornhautdegeneration), kann das Sehvermögen unter Umständen stark absinken.
Auch nach Entzündungen durch Bakterien, Viren oder Pilze und nach Verletzungen durch Fremdkörper oder Schnitte in die Hornhaut können bleibende, optisch störende Narben in der Hornhaut das Sehvermögen stark herabsetzen. In diesen Fällen kann nur mit einer Hornhautverpflanzung - auch Hornhauttransplantation genannt - versucht werden, die ursprüngliche Sehschärfe wieder zu erlangen. Bei einer solchen Hornhautverpflanzung wird auf Spenderhornhautgewebe von verstorbenen Menschen zurückgegriffen. Das Spenderhornhautgewebe wird vor der Verpflanzung in sogenannten Hornhautbanken kultiviert und nach strengen, europaweit gültigen Qualitätsmerkmalen überprüft. Künstliche Hornhäute sind noch nicht verfügbar.
Die Operation kann in örtlicher und Allgemeinnarkose in der Regel unter stationären Bedingungen erfolgen. Der stationäre Aufenthalt dauert in der Regel eine Woche. Es wird in klassischer Form der perforierenden Keratoplastik die zentrale Hornhaut in ganzer Dicke in einem Durchmesser von circa 7,5 bis 8,0 Millimeter ersetzt. Bei einer perforierenden Keratoplastik verbleiben die Fäden, die von Patienten nicht gespürt werden, bis zu 18 Monaten. Erst dann ist eine stabile Wundverheilung gewährleistet.
Wenn aber nicht alle Schichten der Hornhaut von der störenden Narbe oder Formveränderung betroffen sind, kann auch auf so genannte lamelläre Techniken zurückgegriffen werden, bei denen ganz gezielt versucht wird, nur die betroffenen Schicht auszutauschen. Hier hat sich bisher besonders die hintere lamelläre Keratoplastik (DSAEK) durchgesetzt, bei der nur der krankhaft veränderte Teil der hinteren Hornhautschicht ersetzt wird. Hierzu muss das Auge nicht so weit eröffnet werden, wie bei der perforierenden Keratoplastik. Entscheidender Vorteil für den Patienten ist der dadurch bedingte schnellere Heilungsverlauf. Ein akzeptables Sehvermögen kann schon nach ca. drei Monaten erreicht werden.
Eine intensive augenärztliche Nachbehandlung ist bei allen Formen der Hornhauttransplantation erforderlich, damit Abwehrreaktionen des Körpers gegen das Fremdgewebe frühzeitig erkannt und behandelt werden. Der gebräuchliche Ausdruck Abstoßungsreaktion ist leider sehr missverständlich, denn das Hornhautgewebe geht im Rahmen einer solchen Reaktion nicht verloren, sondern trübt sich lediglich ein, was aber den Operationserfolg zunichte macht.
Eine Hornhauttransplantation kann gegebenenfalls wiederholt werden. Unter optimalen Voraussetzungen ist die Hornhauttransplantation die erfolgreichste Gewebetransplantation beim Menschen. - Hornhauttopographie
Bei einer Hornhauttopographie wird eine "Landkarte" der Hornhaut-Oberfläche farblich und bildlich erstellt. Beurteilt werden so die Krümmungsradien der Hornhaut-Oberfläche sowie das Maß einer Hornhautverkrümmung. Mit Hilfe der Hornhauttopographie können bestimmte Augenerkrankungen, wie der Keratokonus, eine krankhafte Veränderung der Hornhaut, festgestellt werden. Diesen Namen trägt auch das Gerät mit dem Untersuchung durchgeführt wird. Dabei wird von dem Keratoskop ein Muster auf die Hornhautoberfläche projeziert, das beobachtet werden kann. Die Untersuchung erfolgt kontaktlos und ist innerhalb weniger Minuten abgeschlossen. Der Kopf muss auf eine Kinn- und Stirnstütze gelegt werden, einige Lidschläge verteilen den Tränenfilm gleichmäßig auf dem Auge.
Die Bilder werden dann von einer hochauflösenden Kamera aufgenommen und analysiert.
Die Hornhauttopographie wird bei folgenden Befunden und Erkrankungen durchgeführt:- Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
- Keratokonus (Hornhautverdünnung mit Verwölbung)
- Verletzungen der Hornhaut
- bei Anpassung von Kontaktlinsen
- Hornhauttransplantation
Die Hornhauttransplantation, auch Keratoplastik genannt, ist die häufigste Organtransplantation weltweit. Die durchsichtige Hornhaut (Cornea) ist die äußere Begrenzung des Auges und jede Veränderung ihrer Klarheit zieht eine Verschlechterung des Sehvermögens nach sich. Eintrübungen, die einmal vorhanden sind, bilden sich in der Regel nicht mehr zurück. Ab einem gewissen Stadium hilft nur noch der Austausch gegen eine gesunde, klare Hornhaut von einem verstorbenen Spender, eine sogenannte Hornhauttransplantation (Keratoplastik).
Wenn die Hornhaut durch Verformungen oder Narben undurchsichtig geworden ist, wird eine neue Hornhaut benötigt. Die Gründe dafür sind vielfältig: Verletzungen mit anschließender Narbenbildung, Entzündungen der Hornhaut nach einer Infektion der Hornhaut mit Herpesviren, nach altersbedingten oder operativen Eingriffen oder angeborene Hornhauterkrankungen.
Da in der klaren Hornhaut keine Blutgefäße vorhanden sind, in denen produzierte Abwehrzellen des Immunsystems fremde Zellen abstoßen können, findet normalerweise kein Abstoßungsprozess statt. Wenn aber aufgrund einer Erkrankung Blutgefäße in die Hornhaut eingesprosst sind (Vaskularisation), müssen die Spenderhornhäute sorgfältig analysiert und so ausgesucht werden, dass sie in möglichst vielen Eigenschaften mit dem körpereigenen Gewebe des Empfängers übereinstimmen. Die Gefahr einer Abstoßung lässt sich auf diese Weise zumindest verringern.
Eine Hornhautbank übernimmt in Zusammenarbeit mit den Augenkliniken die Koordination von Empfänger- und Spendereigenschaften. Hornhäute können vom zehnten bis zum 85. Lebensjahr gespendet werden. Ist eine Person verstorben, werden die Angehörigen über die Möglichkeit der Organspende und insbesondere auch der Hornhautspende informiert. Da Hornhäute bis zu 76 Stunden nach dem Tod entnommen werden können, bliebt den Hinterbliebenen Zeit sich für eine Entnahme zu entscheiden. Mit einem Organspendeausweis wird schon zu Lebzeiten die Spendenbereitschaft signalisiert. Hat der Patient einen solchen Ausweis oder entscheiden sich die Hinterbliebenen für die Entnahme, werden die Hornhäute entfernt und in die Hornhautbank gebracht. Dem Verstorbenen werden Glasprothesen eingesetzt, die äußerlich seinen natürlichen Augen ähneln.
Eine sorgfältige Analyse und die nachfolgende Beobachtung der Hornhaut gewährleisten die Bereitstellung von hochwertigen Transplantaten. Gleichzeitig schließen mikrobiologische Tests und Untersuchungen des Spenderblutes aus, dass Krankheitserreger übertragen werden. Neben der Überprüfung der Spenderorgane organisieren die Hornhautbanken auch die Zuordnung der Transplantate an die Empfänger. Da die Hornhäute im Brutschrank vier bis sechs Wochen überleben können, bleibt genügend Zeit, die Patienten in Ruhe und planmäßig in die Klinik zu bestellen und auf ihre Operation vorzubereiten.
Bei der Erprobung und Erforschung künstlicher Hornhäute wurden in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt. Allerdings ist der breite Einsatz dieser Technik bislang noch nicht möglich.